Verantwortlich organisieren als freiberufliche Pflegekraft

Als freiberufliche Pflegekraft bekommst du plötzlich nicht mehr alles vorgesetzt und hast keinen Zeitplan, den du Tag für Tag abarbeiten musst oder eine festgelegte Tour, die du Schritt für Schritt abfährst.

Wenn du selbständig bist, stehst du der Herausforderung gegenüber, deinen Arbeitstag eigenständig zu organisieren, zu planen und aufzuteilen, sodass du alles hinbekommst, was für den Tag ansteht, und du dies wenn möglich auch noch sehr effektiv umsetzt.

Als dein eigener Chef in der Pflegebranche besteht die Verantwortung des Organisierens nicht nur gegenüber deinem eigenen alltäglichen Leben, sondern auch gegenüber dem Alltag deiner Patienten und deren Angehörigen, sowie deren Erwartungen und Bedürfnissen.

Diese Form der neuen Selbstständigkeit in Form von „Ich muss mich selbst um meinen Arbeitsalltag kümmern!“ schreckt viele Pflegekräfte ab, sodass viele nicht bereit sind, den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen.

Doch sich selbst zu strukturieren und zu organisieren, ist gar nicht so schwer, wie du immer denkst, es sollten lediglich ein paar Punkte berücksichtigt werden.

Sei kein „Arbeitschaot“, sei pünktlich, sei ordentlich, sei gewissenhaft und sage immer rechtzeitig Bescheid, falls du mal etwas später kommst oder dir etwas dazwischenkommt.

Schreib dir auf, was dir Zeit raubt und welche Aufgaben oder Situationen dich in Stress verfallen lassen.

Finde kreative Lösungen, diese Probleme zu beseitigen. Sei einfallsreich und entwickle deine eigenen Strategien, die vielleicht nicht üblich sind, aber zu dir passen und dir weiterhelfen.

Fange an, dir verschiedene Pläne zu erstellen, z.B. einen Monatsplan, Wochenplan oder einen Tagesplan. Dort bringst du alle Abläufe und Tätigkeiten, die dich privat oder beruflich in deinem Pflegealltag erwarten, in eine zeitlich und nach Notwendigkeit oder Priorität geordnete Reihenfolge. Plane genügend Pufferzeiten für alle möglichen Eventualitäten sowie kurze Erholungspausen zwischen verschiedenen Punkten ein.

Denn ein gutes Zeitmanagement ist das A & O für ein erfülltes und entspanntes Arbeitsleben, weit abseits von dem zu knapp kalkulierten Zeitsystem, das ambulante Pflegedienste und die Krankenkassen zu Grunde legen.

Lerne deine Aufgaben zu kategorisieren, z.B. in Aufgaben, die sofort erledigt werden müssen, andere Aufgaben, die noch Zeit haben, kannst du terminieren, damit sie nicht in Vergessenheit geraten, Aufgaben mit festgelegten Terminen, z.B. Arztbesuche mit Patienten, solltest du besonders hervorheben, damit sie dir nicht verloren gehen.

Versuche Aufgaben, die sich auf Routinearbeiten beziehen, effizienter zu gestalten. Lerne für dich und deine beruflichen Aufgaben Prioritäten zu setzen und vergiss dabei nicht die menschliche Komponente, die Grund dafür ist, warum du als freiberufliche Pflegekraft arbeiten möchtest.

Halte dir immer vor Augen und visualisiere für dich selbst, was dir wichtig ist, was deinen Patienten wichtig ist und was wichtig für eure gemeinsame Pflegesituation ist. Welche Aufgaben verschiedener Pflegebedürftiger kannst du gemeinsam erledigen und stellen somit weniger zeitlichen Aufwand für dich dar, z.B. Einkaufen gehen, Essen kochen oder irgendwelche sonstigen Besorgungen.

Wichtig ist, dass du bei all dem Organisieren nie vergisst, dass es bei deiner Arbeit um die Pflege von Personen geht, die Gefühle und Bedürfnisse haben, die nicht immer dieselben sind und eine gewisse spontane Flexibilität erfordern.

Deinen Arbeitsalltag verantwortlich zu organisieren, heißt aber nicht nur, dass du dich um die Planung deiner Aufgaben kümmerst, sondern organisieren bedeutet auch, dafür zu sorgen, dass du immer genügend benötigte Arbeitsutensilien, wie z.B. Handschuhe oder Desinfektionsmittel, auf Vorrat hast.