Effektive Urlaubsplanung als freiberufliche Pflegekraft


 

Jeder von uns träumt von einem Urlaub, für den einen ist es eine Auszeit am weißen Sandstrand mit einem türkisblauen Meer unter Palmen und für den anderen ist es ein Abenteuer-Urlaub im wildesten Dschungel.

Urlaub und der Zustand der Entspannung, den wir dadurch erlangen, sind sehr wichtig für uns, unseren Körper und unseren Geist, denn diese brauchen Zeit für die Regeneration. Des Weiteren ist diese Pause vom Arbeitsalltag sehr wichtig für unsere Work-Life-Balance, denn ein Urlaub hilft uns abzuschalten, runterzukommen und genügend Kraft für neue Herausforderungen zu sammeln. Zudem steigert diese Erholungsphase deutlich unsere Leistungsfähigkeit.

Du siehst also, dass ein Urlaub auch für dich als freiberufliche Pflegefachkraft sehr wichtig und wertvoll ist. Eine längere Pause ist keineswegs ein Privileg von Arbeitnehmern, sondern sie steht jedem zu und ist für dich mit der richtigen und frühzeitigen Planung kein Problem.

Viele Selbständige sind Einzelkämpfer auf ihrem Gebiet, denn die meisten arbeiten ohne Sicherheit, das heißt, es ist niemand da, der für sie einspringt, wenn sie im Urlaub sind.

Für dich als freiberufliche Pflegekraft trifft das nicht ganz zu, denn du musst auf jeden Fall die Versorgung deiner Patienten absichern. Egal, ob du mal krank wirst, du in den Urlaub fährst oder dir sonst etwas dazwischenkommt.

Deine Vertretung solltest du unbedingt schon von Anfang an, an deiner Seite haben. Beispielsweise könntest du einen Kooperationsvertrag mit einem ambulanten Pflegedienst abschließen, der für dich in diesen Fällen einspringt.

Natürlich bedeutet Urlaub für dich wie für alle anderen Selbständigen einen Verdienst-Ausfall. Wenn man aber bedenkt, dass man in der Regel nicht für mehrere Monate Urlaub macht und der Nutzen einer Erholungsphase für dich, deinen Körper, deine Arbeit und deine Familie enorm groß ist, relativiert sich dieser Nachteil wieder.

Falls dir das Risiko dennoch zu groß ist, wie wäre es dann anstatt eines langen Urlaubes mit einem verlängerten Wochenende? Denn es ist bewiesen, dass der Erholungseffekt in den ersten vier Urlaubstagen am größten ist. Dann ist dein Verdienstausfall in einem Monat nicht so hoch und du hast trotzdem die Gelegenheit, etwas Gutes für deine Work-Life-Balance zu tun. Natürlich kannst du auch mehrere dieser kurzen Urlaube auf das Jahr verteilen.

Im Vorfeld deiner wohlverdienten Ferien solltest du dir ein paar Gedanken machen:

  • Welcher Zeitpunkt ist optimal für meinen Urlaub?

Hier ist es wichtig, dass du dich auch mit deinen Patienten und deiner Vertretung abstimmst.

Gibt es Termine bei diesen, an denen deine Pflege unbedingt notwendig ist, weil die Vertretung nicht kann oder die Angehörigen nicht da sind? Dann fallen diese Termine schon mal raus. Oder gibt es vielleicht Tage, an denen dein Patient verreist? So ist das der optimale Zeitpunkt auch für dich, in den Urlaub zu starten.

  • Welche Notfalllösungen kann ich anbieten?
  • Wie kommuniziere ich meinen Urlaub gegenüber meinen Patienten?

 

Gerade als freiberufliche Pflegekraft kann es von Vorteil sein, dir am Anfang des Jahres Gedanken über deinen Jahresurlaub zu machen, dir einen Urlaubsplan zu erstellen und diesen mit deinen Patienten, ihren Angehörigen und deiner Vertretung genau zu besprechen, abzustimmen und festzulegen. Solltest du auf die Schulferien angewiesen sein, ist es gerade hier wichtig, frühzeitig zu planen, um Engpässe oder Missverständnisse zu vermeiden, denn vielleicht ist auch deine Vertretung von Ferien abhängig.

Da wir von curassist dein Partner in Sachen Freiberuflichkeit sind, würden wir uns natürlich ebenfalls über eine kurze Rückmeldung von dir freuen, wann du im Urlaub ist, damit auch wir wissen, wann wir dich nicht erreichen.

Generell solltest du deine Vertretung deinen Patienten rechtzeitig vorstellen, sodass diese die Möglichkeit haben, sie kennenzulernen und im Urlaubsfall nicht von der neuen Pflegesituation überrumpelt werden. Je früher du deine Vertretung bekannt machst, desto mehr Zeit hast du für den Fall der Fälle, wenn dein Patient sich nicht mit ihr versteht, für Ersatz zu sorgen.

Ebenfalls solltest du deine Patienten und auch deine Vertretung ein paar Wochen vor deinen Ferien, nochmal daran erinnern, dass es z.B. in so und so vielen Tagen so weit ist und du in den Urlaub gehst. Du solltest ihnen dabei auch nochmal genau durchgeben, von wann bis wann du genau weg bist.

Hilfreich kann es sein, wenn du zusätzlich zu deinem Urlaub ein bis zwei Puffer-Urlaubstage im Vorfeld einplanst, für alle wichtigen Dinge und Notfälle, die vor deiner Pause noch dazwischenkommen können. Denn dank dieser Puffer-Tage kannst du trotzdem ganz entspannt in deinen eigentlichen Urlaub starten.

Steht der Urlaub dann nun endlich vor der Tür, solltest du allen Betroffenen noch angeben, wann du zum Beispiel für Notfälle telefonisch erreichbar bist oder wann du im Urlaub deine Mails checkst. Wichtig hierfür ist, dass du die ersten vier Tage wirklich Abstand von jeglicher Kommunikation nimmst und nur eine Telefonnummer für absolute Notfälle angibst, um die erste und wichtigste Entspannungsphase ausnutzen zu können. Für die folgenden Tage solltest du einen festen Zeitpunkt am Tag einplanen, wann du wirklich erreichbar bist. Zum Beispiel immer morgens von acht bis neun oder abends ab acht bis neun.

Kurz vor dem Urlaub solltest du ebenfalls nochmal sichergehen, dass deine Patienten auch wirklich alle die vollständigen Kontakte deiner Vertretung haben, du deine Notfallnummer weitergegeben hast und du mit deiner Vertretung alle wichtigen Informationen und Dinge, auf die sie achten muss, besprochen hast.

Für alle Personen, mit denen du noch keinen Kontakt hast und die dich während deines Urlaubes kennenlernen möchten oder für alle anderen Personen, die mit deiner Arbeit zu tun haben, zum Beispiel uns, solltest du auf jeden Fall eine automatische Abwesenheitsnotiz für deinen E-Mail-Posteingang erstellen und eine entsprechende Ansprache auf deinem Anrufbeantworter hinterlassen.

Wichtig für all diese Abwesenheitsbenachrichtigungen ist es, dass du in diesen die folgenden Punkte aufführst:

  • von wann bis wann du genau im Urlaub bist
  • ab wann du definitiv wieder zu erreichen bist
  • an wen man sich in Notfällen wenden kann
  • wer deine Vertretung ist
  • Und bitte deine Interessenten, ihre Kontaktdaten zu hinterlassen, sodass du sie nach deinem Urlaub direkt kontaktieren kannst

Alternativ dazu könntest du beispielsweise jemandem aus deinem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis fragen, ob er deine E-Mails oder deine Telefonate für die Zeit deines Urlaubes verwaltet. Es gibt auch die Option, für die Urlaubstage einen Sekretariatsdienst, der nicht die Welt kostet, zu engagieren. Allerdings lohnt sich das eher für größere Firmen, bei denen es darum geht, keinen wichtigen Auftrag zu verpassen.

Jetzt hast du alle wichtigen Infos, wie auch du als freiberufliche Pflegekraft nicht auf deinen Urlaub verzichten musst. Und mach dir keine Sorgen, dass deine Patienten oder deren Angehörige dafür kein Verständnis haben. Denn wirklich jeder weiß, dass man einmal eine Auszeit braucht, um abzuschalten, runterzukommen und neue Energie zu tanken für alles, was danach kommt. Ebenfalls profitieren deine Patienten davon, wenn du dir einen Urlaub gönnst, denn danach bist du umso fitter, deine Pflege mit Herz mit der besten Qualität fortzusetzen.