Demenz

Demenz ist eine fortschreitende Beeinträchtigung des Gedächtnisses. Bei jedem Erkrankten zeigen sich andere Verhaltensweisen. Kein Mensch ist wie der andere. Das Stadium spielt eine Rolle sowie die persönliche Biografie und der jeweils ganz individuelle Charakter.
Für viele Angehörige ist es sehr schwierig, diese Krankheit zu verstehen und sie mit all ihren Facetten zu akzeptieren. Aber wie auch, wenn sie doch noch nie Kontakt mit so etwas hatten. Für dich als Pflegekraft gehört genau diese zweiseitige Betreuung zum Alltag. Auf der einen Seite musst du den Angehörigen immer wieder auf einfühlsame Weise zu verstehen geben, dass ihr Vater, ihre Mutter, ihre Oma oder ihr Opa sie nicht extra vergisst, nicht absichtlich mit einem anderen Namen anspricht oder sie nicht bewusst anschreit.
Aber in erster Linie bist du die Bezugsperson für den erkrankten Menschen. Manchmal erinnert er sich an dich, manchmal sieht er vielleicht jemand anderen in dir und manchmal bist du ihm komplett fremd. Obwohl du jeden Tag für diesen Menschen da bist, ihn dort abholst, wo er grade in seiner Demenz steht. Es gibt Tage, da freust du dich über seine Freude und es gibt Tage, da kämpfst du innerlich mit seiner Verzweiflung. Kein Tag ist wie der andere. Aber du bist jeden Tag da.
Eine gewohnte Umgebung und Tagesstruktur hilft Demenzkranken, sich so lange wie möglich sicher zu fühlen und zurechtzufinden. Und welche Umgebung wäre besser als das eigene Zuhause? Ich weiß, das ist so natürlich nicht immer machbar. Aber es wäre doch schön, es den Menschen so lange wie möglich zu ermöglichen. Optimal wären ein oder zwei Bezugspflegekräfte. Kompetente Pflegekräfte, die den Menschen zu Hause versorgen, Zeit haben, ihn wirklich anzuleiten und nicht einfach alles zu übernehmen. Dazu braucht es eine Pflegekraft, die entspannt und ohne Zeitdruck ihre Arbeit machen kann. Und genau das könntest du sein. Als freiberufliche Pflegekraft kannst du ambulant genau diese Menschen betreuen, du kannst selbst bestimmen, was du tust, wie viel Zeit du für jeden Patienten brauchst. Du bekommst auch genau diese Zeit bezahlt. Und der zu Pflegende bekommt die Fürsorge, die er benötigt und verdient.