Work-Life-Balance – Das ausgewogene Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben


 

Von Work-Life-Balance hat sicherlich jeder schon einmal gehört und hat sich seine eigene Vorstellung darüber gebildet. Doch stimmt diese Vorstellung mit dem überein, was Work-Life-Balance wirklich bedeutet?

Fragst du dich als freiberufliche Pflegekraft, ob du das überhaupt noch brauchst oder wie du Work-Life-Balance in deinen Pflegealltag integrieren kannst? Bist du nicht gerade wegen dieser Balance selbständige Pflegekraft geworden oder ist das einer deiner Beweggründe um in die freie Pflege zu wechseln?

Der Begriff Work-Life-Balance steht für ein ausgewogenes Verhältnis zwischen dem Privatleben und dem Berufsleben. Dabei besteht das Leben eines jeden Menschen aus verschiedenen Lebensbereichen, die in positiven, negativen und ausgeglichenen Wechselwirkungen miteinander interagieren. Gerade negative Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Lebensbereichen beeinflussen das Gleichgewicht stark. Somit versteht man unter der Work-Life-Balance vielmehr das Gleichgewicht all dieser Lebensbereiche.

Natürlich stehen im Vordergrund ein glückliches Familien- oder Privatleben, der Job, der einen erfüllt, ein gesunder Körper und noch vieles mehr. Die Kunst der Work-Life-Balance liegt darin, seine täglich zur Verfügung stehende Energie nicht nur auf einen Lebensbereich zu fokussieren, sondern diese Energie gleichmäßig auf alle Bereiche aufzuteilen.

Dabei ist es durchaus normal, dass mal dem ein oder anderen Bereich mehr oder weniger Energie zukommt, weil beispielsweise die eigenen Prioritäten gerade mehr auf dem einen oder auf dem anderen Bereich liegen. Wichtig ist nur, dass auf Dauer der Energieaufwand möglichst ausgeglichen gestaltet wird.

Die Thematik der Work-Life-Balance hat je nach Lebensalter, Lebenssituation, Geschlecht und eigenen Wünschen andere Bedürfnisse und Schwerpunkte. Für den einen ist es vielleicht der Fußballverein, für den anderen sind es die eigenen Kinder oder das Haustier, der andere wiederum möchte viel Zeit mit seinen Freunden verbringen oder sich künstlerisch betätigen. Ebenfalls ist die Gestaltung der Work-Life-Balance von der individuellen Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens und der Beantwortung der Frage, was Glück für einen bedeutet, abhängig. Zudem gibt es zwischen den Generationen auch Unterschiede in der Bedeutung der Work-Life-Balance.

Ganz normal ist es ebenfalls, dass sich deine Work-Life-Balance im Lauf deines Lebens verändert, denn auch dein Leben, deine Beziehungen und Verpflichtungen sowie dein Arbeitsalltag entwickeln sich weiter.

Wichtig ist, wenn du die Work-Life-Balance in deinen Alltag integrieren oder sie weiter ausbauen willst, dass du den deinen Weg zu dem für dich perfekten Work-Life-Gleichgewicht in kleinen Schritten anstrebst. Denn nichts funktioniert von jetzt auf gleich. Darüber hinaus gehören auch ein starker Wille und Kreativität dazu, an sich selbst zu arbeiten. Allerdings lohnt es sich, denn schon nach kurzer Zeit wirst du merken, wie du routinierter wirst. Du wirst erleben, wie leicht es dir fällt, deine persönliche Work-Life-Balance an neue Herausforderungen anzupassen.

Anbei haben wir noch ein paar Tipps für dich, die dir helfen können, dein Work-Life-Gleichgewicht zu finden, in deinen Alltag zu integrieren, oder gar deine bereits bestehende Balance zu verbessern:

  • Ordnung
    as klingt manchmal leichter gesagt als getan, aber täglich ein wenig Zeit einzuplanen, um Arbeitsutensilien aufzufüllen oder aufzuräumen, oder aber deine Wohnung auf Vordermann zu bringen, all dies kann wahre Wunder bewirken. Du sparst so mehr Zeit ein, als wenn du nur einmal in der Woche aufräumst.
  • Konzentriere dich auf das Wesentliche
    Was ist heute wichtig? Was muss unbedingt erledigt werden? Was kann warten? Welche Aufgaben kannst du kombinieren, oder was kannst du an andere delegieren, z.B. an deinen Partner, deine Eltern, Angehörige und vielleicht sogar an deine Kinder?
     
  • Unangenehme Dinge zuerst
    Wenn du zu Beginn eines Tages ganz genau weißt, dass etwas ansteht, vor dem es dir graut, oder was du nicht gerne machst, dann erledige genau diesen Punkt als allererstes. Egal wie schwer es dir fällt. Denn erstens: Aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Und zweitens: Wenn du erst mal diese schwere Aufgabe hinter dir hast, geht der Rest nahezu von allein. Zusätzlich bekommst du so einen kleinen Motivationskick.
     
  • Bewegung
    Auch diesen Tipp hörst du nicht zum ersten Mal und vielleicht fragst du dich auch, wie du Sport in deinen vielleicht vollen Tag integrieren sollst. Aber es geht nicht um Sport im Sinne von zahlreichen anstrengenden Stunden pro Woche im Fitnessstudio, sondern nur um einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft, denn er hilft dir, abzuschalten und einen klaren Kopf zu bekommen, um dich danach wieder auf das Wesentliche konzentrieren zu können.
     
  • Mach einen Termin mit dir selbst aus
    Nimm dir bewusst mindestens einmal die Woche Zeit für dich. Notiere diesen Termin auch in deinem Kalender, damit du ihn auch ja nicht vergisst.
    Wichtig ist, dass du bei diesem Termin wirklich nur etwas für dich machst. Lese beispielsweise ein Buch, das dir gefällt, gönne dir eine Wellness-Massage oder genieße einfach nur mal die Ruhe bei einer Tasse Tee.
     
  • Genieße das Leben
    Belohne dich nach einer anstrengenden oder umfangreichen Aufgabe, oder einem unangenehmen Ereignis. Das motiviert nicht nur für zukünftig anstehende Herausforderungen, sondern tut auch gut und gibt dir das Gefühl von Wertschätzung. Außerdem stärkt es dein Selbstbewusstsein.
  • Reflektiere dein Leben
    Hilfreich kann es darüber hinaus sein, wenn du dich immer wieder in gewissen Zeitabständen mit deinem eigenen Leben auseinandersetzt, dir bewusst machst, wo du gerade stehst. Bist du glücklich und zufrieden? Gibt es Dinge, die du gerne verändern möchtest, wenn ja, welche? Läuft bei dir gerade etwas schief? Wie geht es dir gesundheitlich?

Wenn du dir über diese Fragen Gedanken machst und überlegst, was du ändern, was du beibehalten, oder gar was du streichen möchtest, bist du auf dem richtigen Weg zu deiner Selbstreflexion.

„Das Leben ist wie ein Fahrrad.
Man muss sich vorwärts bewegen,
um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.“

(Albert Einstein)